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Die Leiden der jungen Weitwanderer

Es gibt einige Supergaus, vor denen sich Zeltler und Wanderer stets fürchten: zum Beispiel ein gerissener Rucksack-Schultergürtel mitten in der Pampa, eine gebrochene, irreparable Zeltstange oder ein Loch in der Isomatte.

Aktuell dürfen wir uns mit Letzterem herumschlagen.


Unter fast freiem Himmel - lediglich überdacht von einem Stück Zelt - in die Nacht gleiten zu können... Mit den Vögeln und der Unschuld des frühen Morgens in einen neuen Tag starten zu dürfen... Das ist Freiheit, das ist Leben!

Doch diese wunderbare Romantik kann tief erschüttert werden, wenn die Isomatte plötzlich Luft verliert. Die Nächte werden dann lang und ziemlich unerholsam wenn man alle paar Stunden auf dem kalten, harten Boden erwacht und die Matte umständlich wieder aufblasen muss.

Das Loch in der Matte ausfindig zu machen ist dann leider auch nicht immer ganz einfach. Die bewährteste Methode ist das Eintauchen der Matte in Wasser. Grössere Löcher blubbern so recht eindeutig vor sich hin. Bei Kleineren wird's auch auf diesem Weg zu einem Geduldsakt.

Nun gut, wie stellen wir das jetzt an mitten in den Bergen auf dem Lykischen Weg? Falls ihr nun denkt: geht doch einfach runter zum Meer, wo ist das Problem? Nein, im Salzwasser sollte man keine Isomatten versenken!

Bald erreichen wir jedoch ein Dorf mit einer Pension. Wow, die hat sogar einen Aussenpool - Jackpot. Also buchen wir eine Übernachtung und stürzen uns mit der Matte ins Schwimmbad. Angekommen stellen wir ernüchtert fest, dass der Pool noch trocken ist. Versuchen wir's halt irgendwie mit dem Seifentrick unter der Dusche. Natürlich erfolglos...

So wandern wir also weiter (und blasen tapfer das Mätteli auf) bis wir einen grösseren Ort mit vielen Apartments und Hotels erreichen, finden da sogar eine zahlbare Unterkunft mit Badewanne. Yes, Übeltäter beim Ventil gefunden! Reparieren wir das Ding und testen es über Nacht. Am nächsten Morgen liegt das Mätteli luftlos auf dem Sofa... Also wieder rein in die Wanne. Da hat's tatsächlich noch ein winziges Löchlein. Das war bestimmt die Tannennadel, die kürzlich im Zeltboden gesteckt hat. Was für ein Glück, dass wir es noch vor der Weiterwanderung gefunden haben. So, jetzt kann's aber weitergehen. Ich freu mich schon auf erneut erholsame Zeltnächte.

Jaja, man ahnt es schon... Die Isomatte ist nach wie vor nicht dicht. Das kann doch echt nicht wahr sein!

Glück im Unglück wandern wir genau am nächsten Morgen an einem Brunnen mit einer grossen Wanne vorbei. Caro stürzt sich mutig in die Fluten. Das Ventil - nicht umsonst die allerheikelste und am schwierigsten zu reparierende Stelle - blubbert tatsächlich noch ganz leicht. Wir verkleben das Ding so gut es nur geht. Und dennoch... das Trauerspiel geht auch in der nächsten Nacht weiter.

Nochmals ein Batch drüber und hoffen...



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