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Es ist kompliziert...

  • Autorenbild: buehlerj1
    buehlerj1
  • 8. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Dass unsere Reise irgendwann von den äusseren Umständen beeinflusst wird, damit haben wir gerechnet. Dass die Einreise nach Indien permanent ein Problem sein wird, das hatten wir so eher nicht auf dem Schirm.

Angefangen hatte es letzten Herbst, als wir von Pakistan überland nach Indien wandern wollten, aber kein Überland-Visum erhielten. Damals entschieden wir uns, da wir ja ohnehin fliegen mussten und es in Nord-Indien langsam auch zu kalt geworden wäre, für einen Abstecher nach Sri Lanka. Im Februar wäre dann also die Überfahrt mit der Fähre von Sri Lanka nach Süd-Indien auf dem Plan gewesen. Die Fähre - obwohl immer wieder seitens der indischen Betreiber angekündigt - wird wahrscheinlich nie wieder ihre Fahrt aufnehmen. Also haben wir erneut unsere Ideen komplett umgekrempelt und sind direkt von Sri Lanka nach Nepal geflogen. Von Mitte Februar bis Mitte Mai den nepalesischen Himalaya von Ost nach West durchwandern, somit die Monsun-Zeit in Nepal umgehen und danach überland nach Nord-Ost-Indien einreisen. Perfekt! Gemäss Informationen sollen die indischen Regionen Uttarakhand, Himachal Pradesh, Jammu & Kashmir und Ladakh nicht oder nur wenig vom Monsun betroffen sein. Ideal, um ab Mitte Mai unseren "Rückwärts-Weg" von Nord-Ost nach Nord-West fortzuführen.

Doch zu Fuss von Nepal nach Indien einreisen resp. ein Überland-Visum erhalten? Unmöglich wenn man zuvor in Pakistan war. Mit einem e-Visum von Nepal nach Indien fliegen, kein Problem - auch mit vorangehendem Pakistan-Aufenthalt nicht (Spoiler: das war bis Mitte April der Fall). Diese seltsame Visums-Politik hatten wir bereits an der westlichen Indien-Grenze nicht verstanden und versuchen wir auch jetzt nicht zu verstehen. Nun gut, dann fliegen wir halt von Kathmandu nach Neu Delhi, reisen von dort hoch ins Gebirge und setzen so unsere Wanderung Richtung Westen fort. Doch zwischenzeitlich kamen wir bei unserer Recherche zur Erkenntnis, dass Uttarakhand und Himachal Pradesh sehr wohl auch heftig vom Monsun betroffen sein können. Ok, dann fliegen wir halt direkt nach Srinagar und bewandern Jammu & Kashmir und Ladakh umso ausgiebiger.

Unabhängig vom Monsun-Problem hatten wir allerdings auch sonst plötzlich Zweifel, ob wir tatsächlich noch nach Indien reisen möchten. Die andauernden Magen-Darm-Probleme in Nepal haben uns zeitweise so sehr zugesetzt, dass wir auf DAS Delhi-Belly-Land schlechthin irgendwie keine Lust mehr hatten. Tagelang plagte uns die Ambivalenz und das Nichtwissen wie es weitergehen soll, bis wir uns am 21. April dann doch definitiv für Indien resp. Jammu & Kashmir und Ladakh entscheiden konnten. Hach war das eine Erleichterung endlich eine Entscheidung getroffen zu haben. Eine Entscheidung, die sich für uns beide so gut und so richtig anfühlte. Tagsdarauf sollte sich aber alles wieder ändern. Der grösste Terroranschlag seit zehn Jahren in Jammu & Kashmir mit der logischen Konsequenz, dass ein freies Reisen in dieser Region in den nächsten Monaten wohl kaum mehr möglich ist. Die Erfahrungen mit Eskorten und dauernden Polizei- und Militärkontrollen waren spannend, müssen wir aber nicht nochmals wiederholen.

Was solls, dann halt direkt nach Ladakh.

Am 4. Mai haben wir also endlich unser Indien-e-Visum beantragt. Zwei Tage später habe ich meines tatsächlich auch schon erhalten. Caro nicht - sie musste noch einige weitere Fragen zu ihrem Pakistan-Aufenthalt letzten Herbst beantworten. Ich muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnen, dass ich diesen verdächtigen Pakistan-Aufenthalt genau so in meinem Antrag angegeben habe... Naja, wie gesagt, wir versuchen die Visums-Politik nicht zu verstehen.

Bis heute kam auf jeden Fall noch keine weitere Reaktion. Sehr wahrscheinlich spielt's aber ohnehin keine Rolle, ob Caro das Visum noch erhalten wird oder nicht. Seit heute ist der Flugraum nach Ladakh wegen der indisch-pakistanischen Spannungen bis auf Weiteres gesperrt.

Wie's mit uns nun nach Nepal weitergeht? Keine Ahnung! Es bleibt spannend... und kompliziert.


A propos Monsun und so... Seit Tagen regnet und gewittert es täglich im Annapurna-Gebirge und es soll gemäss Wetterprognosen mindestens die nächsten 16 Tage so weitergehen. So schliessen wir den Kreis der verlängerten Monsunzeit in Sri Lanka mit der verfrühten Monsunzeit in Nepal :)

So oder so, wir konnten unser Nepal-Visum nochmals verlängern und freuen uns, dieses wunderbare Land trotz Regen noch bis am 1. Juni geniessen zu dürfen.

 
 
 

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