Hier sind wir nun, im Grossen Kaukasus. Als leidenschaftliche Wanderer und besonders nach der Schwarzmeer-Schnellstrassen-Zeit freuten wir uns sehr auf die wilde, abwechslungsreiche Natur.
So befinden wir uns aktuell auf dem Transcaucatiantrail, ein schlussendlich über 3000 km langer Weitwanderweg, der vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meer durch das Kaukasus-Gebirge führt. Der Ausbau ist noch in vollem Gange und wird nach und nach weiterentwickelt. Da vor allem der georgische Abschnitt noch in Kinderschuhen steckt, fehlen hier viele Markierungen, ganze "Wege" sind komplett zugewachsen und die Route durchquert regelmässig reissende Flüsse. Das kann dann dazu führen, dass wir für 20 km und 1200 hm ganze zehn Stunden benötigen.
Wusstet ihr, dass der Kaukasus bekannt ist für seine heftigen und häufigen Gewitter? Wir können's inzwischen bestätigen!
Aber ausgerüstet mit vier verschiedenen Wetter-Apps lässt sich das schon irgendwie planen. Ach ja? Wirklich? Wir werden von der Natur wieder einmal eines Besseren belehrt...
Alle Vorhersagen waren/sind sich einig: in diesen Tagen ist es jeweils bis nachmittags trocken und dann ziehen Gewitter auf. Also ganz früh los und dann wird's bestimmt aufgehen.
Realität: wir sitzen morgens bei strömendem Regen, Blitz und Donner im Zelt und warten darauf, dass wir zumindest kurz raus können, um unsere zum bersten volle Blase zu leeren. Der Regenradar verspricht aber eine trockene Lücke zwischen 12.00 und 16.00 Uhr. Unsere Chance, los geht's!
Um 14.30 rennen wir, vom erneuten Gewitter klitschnass, unter ein Dach in einem der wenigen fast ausgestorbenen Weiler im Kaukasus.
Fazit: vertrau keiner Wetterapp!
Nichtsdestotrotz berührt uns die kaukasische Schönheit und wir freuen uns auf die weiteren Abschnitte, die wilden Berge, die unbeschreibliche Flora und die abenteuerlichen Wanderungen.
Während den wolkenarmen Zeiten schätzen und geniessen wir die faszienierende Aussicht und die Blumen- und Vogelpracht umso mehr.
Die Wasserbeschaffung im Kaukasus ist übrigens kein Problem, was unbeschreiblich wertvoll ist.
Aber auch da dürfen wir die eine oder andere Überraschung erleben. Gestern kamen wir am Ende der Wanderung an einer Quelle vorbei, füllten all unsere Flaschen und machten uns auf die allabendliche Zeltplatzsuche (so regensicher wie möglich). Zelt aufgestellt und eingerichtet, durstig nehme ich einen grossen Schluck Wasser und spucke ihn fast wieder aus. Das hochgelobte, super gesunde Schwefelwasser! Naja, vielleicht hilft's wenigstens unseren beanspruchten Gelenken...
Weitere Bilder siehe Galerie
Was ist denn eigentlich aus euren Velos geworden?
Eifach mal es grosses Dankeschön für eue super spannende blog! Ganz gueti Wiiterreis....and take care❤️